Na – Carl Strauss (1873-1957) – igl artist ch’era enconuschents per sias gravuras e ch’era sedomiciliaus a Laax Salums entuorn ils onns 1920 ed al qual la CULARTA ha dedicau ils davos meins in’exposiziun speciala per siu 150avel anniversari – ha Anna.R.Stoffel mai entupau, denton sia dunna Helen (1899-1985) ha ella enconuschiu persunalmein.
Gia siu tat e sia tatta s’engaschavan per ils Strauss, e quei engaschament persunal ei vegnius surdaus a ses geniturs e silsuenter lu era ad Anna e siu frar. Regularmein purtavan ils dus fargliuns cumpras a Salums. Sche la dunna Strauss haveva buna luna, mussava ella ovras da Carl als affons. Haveva ella special buna luna, deva ei schizun investa els dessegns d’act da Strauss.

Nein – Carl Strauss (1873-1957) – den für seine Kupferstiche bekannte Künstler, der sich um 1920 in Laax-Salums niederlies, und dem die CULARTA in den letzten Monaten eine Sonderausstellung zu seinem 150. Geburtstag widmete – kannte ich nicht persönlich. Aber seine Frau Helen (1899-1985).
Schon meine Grosseltern engagierten sich bei den Straussen. Dieses persönliche Engagement erbten meine Eltern und dann wir Kinder. Vor allem mein Bruder und ich brachten fast jeden Tag Einkäufe nach Salums. Hatte Frau Strauss gute Laune zeigte sie mir Werke von Carl. Hatte sie sehr gute Laune zeigte sie mir seine Aktzeichnungen.

Bei *Carl Strauss: Eine persönliche Hommage* ging es mir nie um eine kunsthistorische Auseinadersetzung oder um Recherche. Meine Herangehensweise ging über die der Kunst, über den Prozess, die Reflexion, über Gedanken, über das Machen. Der Satz, den Toni Nigg über Strauss geschrieben hatte: «… das Spiel mit der Linie, singulär gebraucht als spannungsvolle Kontur, in der Häufung als sensibel gehandhabtes Netz einer subtilen Flächenbehandlung zur nuancierenden Modulation der Körperform …» inspirierte mich sehr. Ich interpretierte dies in meine Arbeitsweise: im hastigen, performativen Zeichnen. In der Reduktion.

Und ich wollte mich dem Menschen Carl Strauss nähern. Dazu dienten die Interviews mit den Menschen, die Strauss noch persönlich kannten. Es geht mir immer auch um die Seele. Um die Innenwelt.
Von meinem Gegenüber.
Von mir.

Aber was – wenn das Gegenüber Tod ist.
So Tod,
dass keine Interaktion möglich war.
Keine Erinnerung.
Die Interviews. Die Spurensuche. Das Experiment durch das repetitive, meditative Arbeiten in ein Schaffensrausch zu kommen. Die Zeit um durch den Alltag tigern zu können. Aufzusagen. Wahrzunehmen. Experimentieren. Suchen. All das half mir, um in Dankbarkeit in ein Dialog mit meinem Gegenüber * Carl Strauss* zu kommen. All das war nötig um ein Möglichkeitsraum für einen Flowmoment zu öffnen.

von der Spurensuche zum Schaffensprozess

Gedanken zum Film «Carl Strauss: Eine persönliche Hommage – von der Spurensuche zum Schaffensprozess»

Nach Fertigstellung des Films wagte ich –wie Anna – ebenfalls einen Blick zurück auf den eigenen Schaffensprozess. Plötzlich dämmerte mir: Die ganze Zeit hatte ich einen Detektiv verkörpert, einen voyeuristischen noch dazu! All das rohe, fragmentierte Filmmaterial hatte ich am digitalen Arbeitsplatz einem dokumentarischen Blick unterworfen – und aus der räumlichen und zeitlichen Ferne währenddessen immerzu die Spurensuche der Künstlerin beobachtet.

Ob der Fall gelöst ist? Irgendwo unter meinem Schreibtisch finde ich bestimmt noch einen Tintenklecks…

 

Curdin Albin

In diesem Sinne, danke, Carl Strauss, für die Inspiration und die Einblicke in dein künstlerisches und menschliches Erbe. Und danke liebe Helen. Ich hoffe, dass die Ausstellung inspiriert und viel Erinnerungen weckt.

Auch ein sehr grosses Danke
an mein Projektteam und den Protagonisten.

Projektteam:
Anna.R.Stoffel, Ausstellungsidee und Kunst
Curdin Albin, Filmidee und -schnitt
Mathias Kunfermann, Fotografie und Film
Toni Poltera, Interviews
Veronika Karbe, Webdesign

Regurdientschas èn las perlas dal temp passà e las intervistas han purtà a la glisch differentas perlas. Ina persuna en il cneter da las regurdientschas e diversas sumbrivadas èn cumparidas. Macho. Inaccessibel. Da bun cor. Star. Stritg per stritg, pled per pled – da manar questas intervistas è stà per mè in sfunsar en quellas regurdienstchas.

Erinnerungen sind Perlen vergangener Zeit und die Interviews brachten verschiedene Perlen ans Licht. Eine Person im Zentrum der Erinnerungen und es eröffneten sich jeweils verschieden Schattierungen. Macho. Unnahbar. Herzensgut. Star. Strich für Strich, Wort für Wort – diese Interviews zu führen, war für mich ein Abtauchen in diese Erinnerungen.

Na – era jeu hai buca enconuschiu persunalmein Carl Strauss. Sias gravuras eran enconuschenta. Mo sur sia persuna, sia veta schai aunc oz in vel. 

Tgei ha menau e teniu el cheu a Laax? Tgei ha muentau el? Tgi era quei artist e carstgaun che viveva e luvrava ell’ucliva solitaria da Salums?

Sco president dalla Fundaziun Pro Laax eis ei mia finamira da tener en veta nossa historia locala – e part da quella ei era Carl Strauss. Jeu sperel che quei ei – silmeins in ton – reussiu cun las differentas exposiziuns ed occurrenzas realisadas el decuors digl onn giubilar.

Erwin Ardüser

Nein – auch ich habe Carl Strauss nicht persönlich gekannt. Seine Radierungen waren mir ein Begriff. Über seine Person, seine Biorgrafie lag und liegt jedoch noch heute ein Schleier. 

Was hat in nach Laax getrieben und hier gehalten? Was hat ihn angetrieben? Wer war dieser, in der Abgeschiedenheit von Salums lebende und arbeitende Künstler und Mensch? 

Als Präsident der Stiftung Pro Laax ist es mir ein Anliegen das Andenken an unsere lokale Geschichte – und zu dieser zähle ich auch Carl Strauss – wachzuhalten. Ich hoffe, dass dies mit den verschiedenen Ausstellungen und Veranstaltungen die im Verlauf des Gedenkjahres stattfanden, wenigstens ansatzweise gelungen ist.

Erwin Ardüser

Protagonisten, die Carl Strauss noch kannten:
Klick auf die Namen um ein kurzen Ausschnitt der Interviews zu hören.

Pierre Alain Anderegg (seine Mutter war die Nichte von Helen)

Rita Beccarelli Nigg (ihr Vater Toni Nigg war ein Künstlerfreund)

Maria Stoffel Coray (engagierte sich persönlich für Helen/Carl Strauss)

Remo Arpagaus (kannte Strauss nicht persönlich, ist Sammler)

Na – Carl Strauss (1873-1957) – igl artist ch’era enconuschents per sias gravuras e ch’era sedomiciliaus a Laax Salums entuorn ils onns 1920 ed al qual la CULARTA ha dedicau ils davos meins in’exposiziun speciala per siu 150avel anniversari – ha Anna.R.Stoffel mai entupau, denton sia dunna Helen (1899-1985) ha ella enconuschiu persunalmein.
Gia siu tat e sia tatta s’engaschavan per ils Strauss, e quei engaschament persunal ei vegnius surdaus a ses geniturs e silsuenter lu era ad Anna e siu frar. Regularmein purtavan ils dus fargliuns cumpras a Salums. Sche la dunna Strauss haveva buna luna, mussava ella ovras da Carl als affons. Haveva ella special buna luna, deva ei schizun investa els dessegns d’act da Strauss.

Nein – Carl Strauss (1873-1957) – den für seine Kupferstiche bekannte Künstler, der sich um 1920 in Laax-Salums niederlies, und dem die CULARTA in den letzten Monaten eine Sonderausstellung zu seinem 150. Geburtstag widmete – kannte ich nicht persönlich. Aber seine Frau Helen (1899-1985).
Schon meine Grosseltern engagierten sich bei den Straussen. Dieses persönliche Engagement erbten meine Eltern und dann wir Kinder. Vor allem mein Bruder und ich brachten fast jeden Tag Einkäufe nach Salums. Hatte Frau Strauss gute Laune zeigte sie mir Werke von Carl. Hatte sie sehr gute Laune zeigte sie mir seine Aktzeichnungen.

Bei *Carl Strauss: Eine persönliche Hommage* ging es mir nie um eine kunsthistorische Auseinadersetzung oder um Recherche. Meine Herangehensweise ging über die der Kunst, über den Prozess, die Reflexion, über Gedanken, über das Machen. Der Satz, den Toni Nigg über Strauss geschrieben hatte: «… das Spiel mit der Linie, singulär gebraucht als spannungsvolle Kontur, in der Häufung als sensibel gehandhabtes Netz einer subtilen Flächenbehandlung zur nuancierenden Modulation der Körperform …» inspirierte mich sehr. Ich interpretierte dies in meine Arbeitsweise: im hastigen, performativen Zeichnen. In der Reduktion.

Und ich wollte mich dem Menschen Carl Strauss nähern. Dazu dienten die Interviews mit den Menschen, die Strauss noch persönlich kannten. Es geht mir immer auch um die Seele. Um die Innenwelt.
Von meinem Gegenüber.
Von mir.

Aber was – wenn das Gegenüber Tod ist.
So Tod,
dass keine Interaktion möglich war.
Keine Erinnerung.
Die Interviews. Die Spurensuche. Das Experiment durch das repetitive, meditative Arbeiten in ein Schaffensrausch zu kommen. Die Zeit um durch den Alltag tigern zu können. Aufzusagen. Wahrzunehmen. Experimentieren. Suchen. All das half mir, um in Dankbarkeit in ein Dialog mit meinem Gegenüber * Carl Strauss* zu kommen. All das war nötig um ein Möglichkeitsraum für einen Flowmoment zu öffnen.

von der Spurensuche zum Schaffensprozess

Gedanken zum Film «Carl Strauss: Eine persönliche Hommage – von der Spurensuche zum Schaffensprozess»

Nach Fertigstellung des Films wagte ich –wie Anna – ebenfalls einen Blick zurück auf den eigenen Schaffensprozess. Plötzlich dämmerte mir: Die ganze Zeit hatte ich einen Detektiv verkörpert, einen voyeuristischen noch dazu! All das rohe, fragmentierte Filmmaterial hatte ich am digitalen Arbeitsplatz einem dokumentarischen Blick unterworfen – und aus der räumlichen und zeitlichen Ferne währenddessen immerzu die Spurensuche der Künstlerin beobachtet.

Ob der Fall gelöst ist? Irgendwo unter meinem Schreibtisch finde ich bestimmt noch einen Tintenklecks…

 

Curdin Albin

In diesem Sinne, danke, Carl Strauss, für die Inspiration und die Einblicke in dein künstlerisches und menschliches Erbe. Und danke liebe Helen. Ich hoffe, dass die Ausstellung inspiriert und viel Erinnerungen weckt.

Auch ein sehr grosses Danke
an mein Projektteam und den Protagonisten.

Projektteam:
Anna.R.Stoffel, Ausstellungsidee und Kunst
Curdin Albin, Filmidee und -schnitt
Mathias Kunfermann, Fotografie und Film
Toni Poltera, Interviews
Veronika Karbe, Webdesign

Regurdientschas èn las perlas dal temp passà e las intervistas han purtà a la glisch differentas perlas. Ina persuna en il cneter da las regurdientschas e diversas sumbrivadas èn cumparidas. Macho. Inaccessibel. Da bun cor. Star. Stritg per stritg, pled per pled – da manar questas intervistas è stà per mè in sfunsar en quellas regurdienstchas.

Erinnerungen sind Perlen vergangener Zeit und die Interviews brachten verschiedene Perlen ans Licht. Eine Person im Zentrum der Erinnerungen und es eröffneten sich jeweils verschieden Schattierungen. Macho. Unnahbar. Herzensgut. Star. Strich für Strich, Wort für Wort – diese Interviews zu führen, war für mich ein Abtauchen in diese Erinnerungen.

Na – era jeu hai buca enconuschiu persunalmein Carl Strauss. Sias gravuras eran enconuschenta. Mo sur sia persuna, sia veta schai aunc oz in vel. 

Tgei ha menau e teniu el cheu a Laax? Tgei ha muentau el? Tgi era quei artist e carstgaun che viveva e luvrava ell’ucliva solitaria da Salums?

Sco president dalla Fundaziun Pro Laax eis ei mia finamira da tener en veta nossa historia locala – e part da quella ei era Carl Strauss. Jeu sperel che quei ei – silmeins in ton – reussiu cun las differentas exposiziuns ed occurrenzas realisadas el decuors digl onn giubilar.

Erwin Ardüser

Nein – auch ich habe Carl Strauss nicht persönlich gekannt. Seine Radierungen waren mir ein Begriff. Über seine Person, seine Biorgrafie lag und liegt jedoch noch heute ein Schleier. 

Was hat in nach Laax getrieben und hier gehalten? Was hat ihn angetrieben? Wer war dieser, in der Abgeschiedenheit von Salums lebende und arbeitende Künstler und Mensch? 

Als Präsident der Stiftung Pro Laax ist es mir ein Anliegen das Andenken an unsere lokale Geschichte – und zu dieser zähle ich auch Carl Strauss – wachzuhalten. Ich hoffe, dass dies mit den verschiedenen Ausstellungen und Veranstaltungen die im Verlauf des Gedenkjahres stattfanden, wenigstens ansatzweise gelungen ist.

Erwin Ardüser

Protagonisten, die Carl Strauss noch kannten:
Klick auf die Namen um ein kurzen Ausschnitt der Interviews zu hören.

Pierre Alain Anderegg (seine Mutter war die Nichte von Helen)

Rita Beccarelli Nigg (ihr Vater Toni Nigg war ein Künstlerfreund)

Maria Stoffel Coray (engagierte sich persönlich für Helen/Carl Strauss)

Remo Arpagaus (kannte Strauss nicht persönlich, ist Sammler)